Liebe Leserinnen und Leser!
Die katholische Schule Sankt Hildegard ist eine staatlich anerkannte Grund- und Oberschule für Kinder und Jugendliche mit spezifischem Förderbedarf. Sie umfasst eine verlässliche Halbtagsgrundschule (Klassen D1*) bis 6) und eine Sekundarstufe I (Klassen 7 bis 10).
Im Folgenden möchten wir Ihnen unser pädagogisches Konzept vorstellen, um Ihnen unsere Arbeit etwas näher zu bringen.
Wir sind eine lernende Schule.
Wir sehen die KSSH als lernende Schule und passen unsere Konzepte und institutionellen Lösungen dem Bedarf unserer Schülerschaft an. So stellen wir uns stets aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen, sowohl auf individueller als auch auf konzeptioneller Ebene.
Aktuell lassen wir uns im Sinne der schulischen Qualitätsentwicklung von außerschulischen Experten begleiten. Dieser Lernprozess und unsere permanente Selbstreflexion im Rahmen des innerschulischen Qualitätsmanagements können zu Veränderungen in der nachfolgenden Konzeption führen.
Überarbeitete Version 2017 vom "Team Schulentwicklung"
auf Basis des Konzepts von P. Waldbrunn.
Anmerkung:
Im Zuge der besseren Lesbarkeit schließt die männliche Form die weibliche mit ein.
*) siehe: Die diagnostisch – therapeutische Schulanfangsphase
Leitmotiv
Gemäß unseres christlichen Menschenbildes sehen wir jeden einzelnen unserer Schüler als Geschöpf Gottes mit seinen individuellen Eigenarten, Fähigkeiten und Grenzen.
Dementsprechend erfolgt die Entwicklungsförderung der Schüler an der katholischen Schule St. Hildegard nach einem ganzheitlichen und individuell abgestimmten Konzept, das an Hand umfassender
Differential- und Prozessdiagnostik erstellt und regelmäßig überprüft wird (individueller Förderplan).
Somit bilden Diagnostik, Unterricht, Therapie und Förderunterricht, Erziehung und Schulleben eine Einheit. Gewährleistet wird diese durch den ständigen Austausch aller an der Förderung eines Schülers
Beteiligten und den sich daraus ergebenden Handlungsanpassungen.
In diesem Sinn ermöglicht uns die Betrachtung des Einzelnen auf der Basis des christlichen Menschenbildes, dass wir durch eine höchstmögliche individuelle Förderung pädagogisch wirken im
gleichzeitigen Wissen um die Einmaligkeit und Besonderheit des Schülers.
Christliches Leben
Schulpastoral in der KSSH
Anliegen unserer Schule ist es, Kinder und Jugendliche aus dem christlichem Glauben heraus individuell so zu fördern, dass sie selbstständig und verantwortungsbewusst handelnde Mitglieder in Gesellschaft und Arbeitswelt werden. Dabei sollen Fragen nach den Grundlagen der menschlichen Existenz in den Schulalltag mit einbezogen werden und ihre Beantwortung aus christlicher Sicht finden. Schulpastoral ist ein vom Geist des Evangeliums getragener Dienst an allen Menschen der Schulgemeinschaft.
In der Schulpastoral wird das Kind mit seinen Bedürfnissen und Entwicklungsmöglichkeiten in die Mitte gestellt. In diesem Sinne sind alle Mitglieder der Schulgemeinschaft miteinander verbunden; jeder ist sowohl „Gebender“ als auch „Empfangender“ – je nach pastoralem Handlungsfeld in unterschiedlichem Maß.
Als Prinzipien der Schulpastoral gelten für uns, christlichen Geist und die froh- und heil machende Wirkung des christlichen Glaubens erfahrbar zu machen. Jeder Schüler soll mit seinen Bedürfnissen und Problemen als Person wahrgenommen und respektiert werden und demzufolge dort abgeholt werden, wo er steht.
Die Schulpastoral ist ökumenisch ausgerichtet und soll speziellen konfessionellen Prägungen Rechnung tragen.
Als Prinzipien pastoralen Handelns im Umgang zwischen Lehrern und Schülern und der Schüler untereinander sehen wir Toleranz und Offenheit, Rücksichtnahme und Respekt im gegenseitigen Umgang, Vertraulichkeit und das Bemühen, niemanden auszugrenzen.
Als weiteres Prinzip sehen wir die Notwendigkeit und die Möglichkeit, authentisch zu sein und die eigenen Grenzen zu erkennen und zu akzeptieren.
Die Prinzipien sind Grundlage verschiedener Bereiche und Interaktionen der Schulpastoral, die untrennbar miteinander verbunden sind.
Diese Bereiche der Schulpastoral werden in verschiedenen Aktionsfeldern deutlich.
Schulgottesdienste haben einen ökumenischen Charakter. In besonders gestalteten Gottesdiensten werden Taufe, Erstkommunion, Konfirmation und Firmung gefeiert. Im Rahmen eines Gottesdienstes im Jahr wird der verstorbenen Mitschüler und Lehrer gedacht.
In Morgenkreisen, Stille- und Meditationsübungen erfahren die Schüler Möglichkeiten, zur Ruhe zu finden.
Die Gestaltung von Festen und die Beteiligung an Projekten der Hilfswerke (z. B. Misereor, Brot für die Welt, Sternsingeraktion) sind Aktivitäten, die aus der begrenzten Schulgemeinschaft hinausführen.
Religiöse Bildung, speziell im Religionsunterricht, wobei es Ziel ist, die Unterrichtsinhalte der anderen Fächer mit dem Religionsunterricht zu vernetzen. Katholischer und evangelischer Religionsunterricht sind ordentliche Lehrfächer der Schule.
Tage religiöser Orientierung, die wichtige Schritte einer Klassengemeinschaft begleiten können.
Betont werden soll die Nähe zur Sozialarbeit und psychologischen Betreuung, die in der Hilfestellung in Konfliktsituationen, der Begleitung sterbender und schwer kranker Schüler sowie dem Angebot einer Begleitung nach dem Schulabgang deutlich wird.
Insgesamt sehen wir die Schulpastoral nicht als einen isolierten Faktor an, sondern wir betrachten sie als ein interaktives Geschehen aller Mitglieder der Schulgemeinschaft und setzen voraus, dass sie viele pädagogische Bereiche beeinflusst und gestaltet sowie umgekehrt von diesen geprägt und gefordert wird.
Besondere pädagogische Aufgaben der KSSH im Überblick
Kinder, die nach schweren Krankheiten nur vorübergehend schonungsbedürftig sind und Bildungslücken auszugleichen haben, werden solange gefördert, bis sie einer entsprechenden Schule zugeführt werden können.
Chronisch kranken Kindern und Kindern mit Körperbehinderungen wird ggfs. während der gesamten Dauer der Schulpflicht eine optimale Bildung und Erziehung vermittelt. Sie werden befähigt ihre Beeinträchtigungen zu akzeptieren und ihre Begabungen zu entwickeln.
Kinder mit Entwicklungsrückständen bekommen die Möglichkeit in einer diagnostisch-therapeutisch begleiteten Schulanfangsphase mit sorgfältiger Diagnose und darauf aufbauender individueller Förderung ein Jahr länger an fehlenden basalen Kompetenzen zu arbeiten, um diese nach Möglichkeit auszugleichen.
Es wird eine soziale Integration der Schüler angestrebt. Um die individuellen Defizite pädagogisch aufzuarbeiten, finden in erhöhtem Umfang Fördermaßnahmen statt, die einen Anschluss an die normale Lerngruppe zum Ziel haben. Dementsprechend wird für jeden Schüler in mindestens halbjährlich stattfindenden Konferenzen ein Förderplan erstellt beziehungsweise überarbeitet.
Wir arbeiten verantwortungsbewusst und vertrauensvoll mit den Eltern und außerschulischen Therapeuten zusammen, um eine bestmögliche inner- und außerschulische Förderung unserer Schüler zu erreichen. Kontinuierliches Zusammenwirken zwischen den Mitarbeitern der Schule und den Erziehungsberechtigten ist unerlässlich. Dies erfordert Bereitschaft zu gegenseitigem Verstehen und Informieren. Elternberatung ist wesentlicher Bestandteil des Schullebens.
Diagnostik
Unser ganzheitliches Förderkonzept setzt umfassende Differenzial- und Prozessdiagnostik für jedes einzelne Kind voraus. Dabei steht für uns nicht die normative Beurteilung der Kinder im Mittelpunkt, sondern die auf die individuellen Stärken und Schwächen abgestimmten Fördermöglichkeiten, die in einem Förderplan festgehalten werden.
Zur Beurteilung des Verlaufs der Entwicklung beim einzelnen Schüler und als Rückmeldung für den Erfolg der Fördermaßnahmen wird der Unterricht diagnostisch begleitet. Die Tests werden von den in der jeweiligen Klasse tätigen Sonderschullehrern in Zusammenarbeit mit der Psychologin, den Krankengymnastinnen, der Logopädin bzw. dem Arzt durchgeführt.
Aufnahmekriterien
Es muss ein sonderpädagogischer Förderbedarf vorliegen. Kinder mit dem Förderbedarf "Geistige Entwicklung" werden derzeit nicht aufgenommen.
Damit die Schüler ihrer Behinderung entsprechend gefördert werden können, sind für die Aufnahme externe medizinische und psychologische Gutachten erforderlich. Aus den vorliegenden Gutachten muss sich die Notwendigkeit einer besonderen Beschulung ergeben.
Im Rahmen eines ausführlichen Aufnahmegesprächs, an dem die Erziehungsberechtigten, der Schulleiter, die Klassenlehrkraft sowie die Psychologin der Schule teilnehmen und der Schüler nach Bedarf anwesend ist, findet ein intensiver Austausch über die bisherige Entwicklung und den Förderbedarf des Kindes statt.
Für Schüler, die neu in die Schule aufgenommen werden beziehungsweise in die Oberschule übergehen, gilt das erste Halbjahr (laufende sechs Monate) als Probehalbjahr.
Mit der Aufnahme ihres Kindes erklären die Eltern ihr Einverständnis zu der begleitenden Förderdiagnostik ihres Kindes. Die Eltern werden über das diagnostische Vorgehen und die Ergebnisse informiert. Erhobene Befunde werden nur mit dem Einverständnis der Eltern weitergegeben.
Weiterhin erklären sich die Eltern bereit, aufgenommene oder beendete Therapien bzw. unterrichtsfördernde Maßnahmen dem Klassenlehrer umgehend mitzuteilen.
Unterricht – Voraussetzungen und Merkmale
Katholische Schulen sehen es im Rahmen ihres christlichen Menschenbildes als ihre Aufgabe an, füreinander in Sorge zu treten und Kindern eine Chance für eine angemessene Entwicklung und Erziehung zu geben.
Unsere besondere Fürsorge gilt Schülern mit Behinderungen, chronischen Erkrankungen und Entwicklungsrückständen sowie den daraus resultierenden Bedürfnissen.
Die Schülerschaft an der Katholischen Schule St. Hildegard setzt sich aus Kindern und Jugendlichen zusammen, die sich individuell in ihren Bedürfnissen sehr stark unterscheiden.
Als Krankheitsbilder seien beispielsweise genannt:
Erkrankungen des Muskel- und Bewegungsapparates (z.B. Cerebralparesen), Anfallserkrankungen (Epilepsien), Herz - Kreislauferkrankungen, Allergien und Unverträglichkeiten, Krebserkrankungen, Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom mit und ohne Hyperaktivität (ADS / HKS) sowie verminderter Konzentration bei erheblicher Unruhe und Impulsivität, psychosomatische Erkrankungen (z.B. Neurodermitis, Essstörungen) u. a. m..
Diese Erkrankungen erfordern je nach Diagnose und Ausprägungsgrad eine individuelle Betreuung, Versorgung, Hilfestellung und Förderung.
Bei uns bilden Diagnostik, Unterricht, Therapie und Förderunterricht, Erziehung und Schulleben eine Einheit. Das verlangt von uns als Mitarbeitern stets aufs Neue die Überprüfung des erzieherischen, pädagogischen und therapeutischen Handelns.
Dementsprechend haben wir folgende Merkmale als verbindlich für jeden Unterricht festgelegt:
Die diagnostisch - therapeutische Schulanfangsphase
Ziel der diagnostisch – therapeutischen Schulanfangsphase ist die ganzheitliche Förderung von Schülern, die aufgrund einzeln oder kombiniert auftretender Störungen und Schwächen in ihrem Lernen, ihrer Emotionalität, ihrer Sensorik, ihrer Motorik, ihrer Sprache, ihrem Sozialverhalten und in ihrer Wahrnehmung deutlich beeinträchtigt sind. Durch spezifisch - therapeutische Angebote werden fehlende basale Kompetenzen weiter entwickelt. Unter Berücksichtigung der individuellen Ausgangslage sollen durch eine Verzahnung von Diagnostik, Unterricht, Erziehung, Förderung und Therapie Entwicklungs- und Lernrückstände abgebaut und individuelle Stärken der Schüler entfaltet werden. Diese umfassenden Maßnahmen erfordern eine reguläre Verweildauer von drei Jahren in der Schulanfangsphase mit einem Unterricht im Zwei - Pädagogen - System und einer Klassenfrequenz von zehn Schülern. Bei vorzeitigem Erreichen der Lern- und Entwicklungsziele können Schüler vorzeitig in die nächst höhere Klassenstufe aufrücken.
In der Regel werden die Eltern durch begleitende medizinische (pädiatrische) Einrichtungen auf das besondere Schulangebot hingewiesen. Der Aufnahme von Schülern geht die Einreichung von medizinischen (fachmedizinischen) und psychologischen / sonder-pädagogischen Stellungnahmen voraus, die die besondere Beschulung an der Katholischen Schule St. Hildegard empfehlen.
Dies sind in der Regel die Diagnose- und Behandlungszentren der einzelnen Bezirke, Klinische Einrichtungen wie Charité, St. Joseph Krankenhaus, Vivantes Klinikum oder bezirkliche Fachabteilungen wie Schulpsychologische Beratungsstellen, Behindertenfürsorge, Kinder- und Jugendpsychiatrischer Dienst u.a., aber auch fachärztliche Praxen.
Viele dieser Kinder zeigen zum Zeitpunkt der Aufnahme Rückstände oder Verzögerungen im Bereich der sprachlichen, motorischen, kognitiven oder sozial-emotionalen Entwicklung und benötigen vielfältige Anregungen und therapeutische Hilfen zur Aufarbeitung und Kompensation in der Bewältigung der Anforderungen.
Die diagnostisch - therapeutische Schulanfangsphase versteht sich als pädagogische Einheit. Ihr Unterricht orientiert sich am Rahmenplan der ersten und zweiten Klassenstufe der Berliner Grundschule. Die Stundentafel setzt sich aus Stunden des Vorfachlichen Unterrichtes sowie des therapeutischen Schwimmens und der Psychomotorik zusammen. Diese intensive motorische Förderung ermöglicht den Schülern das Erweitern ihres Bewegungsraumes, den Ausbau ihrer Bewegungserfahrungen und die Förderung der motorischen Kompetenzen.
Im Vorfachlichen Unterricht steht neben dem Lese- und Schreiblehrgang sowie dem Erwerb mathematischer Grundkompetenzen die Förderung sämtlicher basaler Wahrnehmungsbereiche im Vordergrund. Religion ist an der Katholischen Schule St. Hildegard ordentliches Lehrfach und wird ebenso wie der Unterricht im künstlerisch – ästhetischen und im sachkundlichen Bereich im Rahmen des Vorfachlichen Unterrichtes gelehrt. Die musikalische Frühbildung erfolgt zum Teil klassenübergreifend.
Damit die individuellen Lernvoraussetzungen und die einzelnen Lernbedürfnisse ausreichend berücksichtigt werden können, muss in der diagnostisch - therapeutischen Schulanfangsphase mit verminderter Schülerfrequenz (zehn Schüler) unterrichtet werden. Im Bedarfsfall findet eine Einzelförderung statt, die parallel zum Unterricht der Klasse erfolgt. Die Teamarbeit und Kooperation zweier Pädagogen innerhalb des Klassenverbundes ermöglicht ein intensives Arbeiten in Teilungs- und Kleingruppen, in denen die Schüler auch entsprechend ihrer Stärken und Schwächen gefördert werden. Durch die Erziehung und Unterrichtung im Klassenverbund sowie durch das verstärkte Arbeiten in Partner- und Kleingruppen werden das soziale Lernen und die emotionale Kompetenz gestärkt. Durch den Einsatz wechselnder Methoden wie Lernbuffet, Wochenplan-, Stationen- und Freiarbeit wird das selbstständige und eigenverantwortliche Lernen angeregt und entwickelt.
Wichtige therapeutische Elemente u.a. zur Sprach- und Wahrnehmungs-förderung fließen durch den Sonderpädagogen in den Unterricht ein und umfassen einen großen Teil des fördernden, therapieimmanenten Unterrichtes. Diese therapeutischen Maßnahmen werden durch das Angebot von Logopädie und Physiotherapie der schulinternen Therapeuten ergänzt.
Während des Besuchs der diagnostisch - therapeutischen Schulanfangsphase erfolgt sowohl für die Klasse als auch individuell für jeden Schüler eine Förderdiagnostik, um den individuellen Förderbedarf des Kindes festzustellen und daraus Rückschlüsse auf die schulischen Angebote, Förderungen und Therapien ziehen zu können.
Im Verlauf der diagnostisch - therapeutischen Schulanfangsphase werden durch begleitende Diagnostik die Fortschritte des Kindes überprüft und bestehender Förderbedarf vermerkt.
Wir unterscheiden somit Eingangsdiagnostik, interne Förderdiagnostik und Verlaufsdiagnostik.
Es wird ferner zwischen einer Basisdiagnostik, die für alle Schüler durchgeführt wird, und einer Bedarfsdiagnostik, die für einzelne Schüler bei Hinweisen auf Auffälligkeiten eingesetzt wird, unterschieden.
Der diagnostische Prozess erfolgt in Kooperation und Austausch aller zur Verfügung stehenden Fachkräfte (Lehrkräfte, Sonderpädagogen, Psychologe, Sozialarbeiter, Logopäde, Krankengymnast).
Dabei wird der notwendige Austausch mit den Eltern und außerschulischen Therapeuten angestrebt, um gemeinsame Ziele und Schwerpunkte abzusprechen und aufeinander abstimmen zu können.
Die diagnostisch - therapeutische Schulanfangsphase im Überblick
Die Klassenstufen 3 bis 6
Nach der diagnostisch – therapeutischen Schulanfangsphase erfolgt ein fließender Übergang in die Grundschulklasse drei. Auch der Unterricht in den Klassen 3 bis 6
orientiert sich an den besonderen Lernausgangslagen der Schülerschaft. Unsere Schule bietet spezielle Voraussetzungen, die uns ein differenziertes Eingehen auf jedes einzelne Kind und seine
Bedürfnisse ermöglichen. Aus individuellen Lernstandserhebungen werden entsprechende Förderziele und eine passende Orientierung an Lernzielen aus den Anforderungen des Rahmenlehrplans der Berliner
Grundschulen abgeleitet.
Die Klassen haben in der Regel nicht mehr als 12 Schüler und es wird überwiegend nach dem Zwei – Pädagogen – System unterrichtet.
Durch verschiedene Formen der äußeren und inneren Differenzierung, wie z.B. Teilungs- und Kleingruppenunterricht oder die Arbeit an individuellen Tagesplänen, sind wir bestrebt jedes Kind dort abzuholen, wo es steht. In begründeten Einzelfällen erfolgt auch eine kurzzeitige Einzelförderung in bestimmten Bereichen, um größere Lücken zu schließen und den Anschluss an die Lerngruppe zu ermöglichen.
Im Hinblick auf den bald eintretenden Übergang in die Sekundarstufe I und den damit verbundenen Empfehlungen, erhalten die Schüler ab Klassenstufe 5 aufgrund ihrer gezeigten Fertigkeiten und Fähigkeiten, nun verstärkt Aufgaben mit unterschiedlichen Leistungsanforderungen.
Durch den Einsatz offener Unterrichtsmethoden wie Werkstattarbeit und Lernbuffet, Lernen an Stationen und Freiarbeit, Wochenplan- und Tagesplanarbeit, sowie Projekten werden die Kinder zu selbständigem und eigenverantwortlichem Lernen angeregt.
Diese Arbeitsformen ermöglichen es uns zum einen auf die unterschiedlichen Bedürfnisse unserer Schüler, ihre Stärken und Schwächen einzugehen, zum anderen bieten diese Unterrichtsformen vielfältige Situationen für soziale Erfahrungen.
Wir legen Wert darauf, wo immer es möglich ist, Fächer und Unterrichtsthemen untereinander zu vernetzen und somit eine ganzheitliche Herangehensweise an ein Sachgebiet zu realisieren.
Für Schüler die erst nach der diagnostisch - therapeutischen Schulanfangsphase in unsere Schule aufgenommen werden, wird je nach Bedarf, eine differenzierte Eingangsdiagnostik durchgeführt, bei allen anderen Schülern setzen wir die in der diagnostisch - therapeutischen Schulanfangsphase begonnene Förderdiagnostik fort. Der diagnostische Prozess erfolgt (wie auch in der diagnostisch - therapeutischen Schulanfangsphase) in Kooperation und im Austausch mit allen zur Verfügung stehenden inner- und außerschulischen Fachkräften. Die Ergebnisse dieser diagnostischen Arbeit werden in individuellen Förderplänen für jeden einzelnen Schüler festgehalten.
Sie wirken sich auch auf die Planung und Methodik des Unterrichts aus. Wir versuchen dadurch einen therapieimmanenten Unterricht zu gewährleisten.
Ein Schwerpunkt der Arbeit in den Klassen 3 bis 6 ist die Leseförderung, in der es vor allem um das sinnerfassende Lesen und Verstehen zunehmend längerer Texte und um die Arbeit mit Sachtexten geht. Ab Klasse 5 steht für die Leseförderung eine zusätzliche Unterrichtsstunde zur Verfügung.
Für die Förderung von Kindern mit einer Lese – Rechtschreibschwäche oder einer Rechenschwäche bieten ab Klassenstufe 3 geschulte Kolleginnen zusätzliche Förderstunden an.
Unsere Grundschüler erhalten in allen Klassenstufen im Rahmen der vorgegebenen Sportstunden mindestens einmal wöchentlich Schwimmunterricht.
Außerhalb des Unterrichts kooperieren wir mit dem nahe liegenden Hort, bieten schulintern eine tägliche Betreuung der Hausaufgaben, die Teilnahme an verschiedenen Arbeitsgemeinschaften und ein
Internetcafe an.
Die Klassenstufe 3 bis 6 im Überblick
Die Organisation der Sekundarstufe I
Auch in der Sekundarstufe I wird abhängig vom Förderbedarf der Jugendlichen und den organisatorischen Vorgaben im Zwei-Pädagogen-System unterrichtet. Weitergeführt werden die Unterrichtsprinzipien des eigenverantwortlichen (Tages- und Wochenplan) sowie des vernetzten- und projektorientierten Arbeitens.
An der KSSH können folgende Schulabschlüsse erreicht werden:
1. Mittlerer Schulabschluss (MSA)
2. Erweiterte Berufsbildungsreife (eBBR)
3. Berufsbildungsreife (BBR)
für Schüler*innen mit dem sonderpädagogischen Förderschwerpunkt "Lernen"
1. Ein BBR gleichwertiger Abschluss
2. Berufsorientierter Abschluss (BO)
Die Durchlässigkeit zwischen den einzelnen Bildungsgängen wird durch eine halbjährliche Beurteilung und Beratung der Schüler gewährleistet.
Entsprechend der erwarteten Schulabschlüsse werden die Schüler ab dem 9. Schuljahr leistungsdifferenziert unterrichtet:
Schüler, die sich auf den Mittleren Schulabschluss vorbereiten, erhalten in den Kernfächern (Deutsch, Mathematik, Englisch) zusätzlichen Unterricht.
Für Schüler, die den Erweiterten Hauptschulabschluss erreichen können, orientiert sich der Unterricht an der Stärkung der Berufsreife.
Schülern, die den Hauptschulabschluss anstreben, können zusätzliche praxisbezogene Unterrichtsinhalte und –formen angeboten werden.
Bereits ab der 7. Jahrgangsstufe wird der Schwerpunkt der pädagogischen Arbeit auf den Prozess der Lebens- und Berufsorientierung gelegt, unabhängig vom angestrebten Schulabschluss.
Bausteine der Lebens- und Berufsorientierung sind:
Die Sekundarstufe I im Überblick:
Therapeutisches Konzept – Überblick
Die unterschiedlichen Beeinträchtigungen der Schüler der KSSH führen dazu, dass verschiedenartige Formen von Schwierigkeiten beim Lernen zu beobachten sind. Deshalb erhalten die Schüler besondere
Hilfestellung entsprechend ihrer individuellen Förderschwerpunkte um die Schullaufbahn erfolgreich absolvieren zu können. Über die Schullaufbahn hinaus ist die Stärkung des Selbstwertgefühls und
Hilfestellung bei der Bewältigung des alltäglichen und zukünftigen Lebens Ziel der Förderung.
An unserer Schule gibt es folgende therapeutische Angebote:
Vor Beginn der Therapie erfolgt eine interdisziplinäre Förderdiagnostik, die gleichzeitig die Grundlage für die individuellen Förderpläne bildet.
Als besondere Ausstattung verfügt unsere Schule über
Die Konzepte der therapeutischen Angebote werden im Einzelnen auf den nächsten Seiten beschrieben.
Physiotherapie
Der Ansatzpunkt der krankengymnastischen Therapie an der KSSH ist die Förderung der Basisfunktionen von Bewegungs- und Wahrnehmungsfähigkeit.
Das bedeutet, dass wir mit physiologischen Mitteln in Regulations- und Anpassungsvorgänge eingreifen um Körperstörungen zu vermeiden oder zu beseitigen, sowie Körperfunktionen zu fördern und zu
stabilisieren. Dabei wenden wir verschiedene neurophysiologische Übungsverfahren, wie z.B. Bobath und Vojta an.
Außerdem stellen wir Bedingungen her, denen das Kind entwicklungsgemäß gewachsen ist, da Bewegung eng verbunden ist mit Lust, Wohlbefinden und Motivation.
Methodik
Nach einer interdisziplinären Diagnostik (Bewegungs- und Wahrnehmungs-beobachtung) und der eigenen krankengymnastischer Befunderhebung erfolgt das Erstellen eines Behandlungsplans. Der Befund
berücksichtigt Ergebnisse aus der Beobachtung des Kindes, elterliche Verhaltensangaben sowie spezifische Informationen der ärztlichen Befunde.
Organisation
Die Krankengymnastik ist in Absprache mit den Klassenlehrern fester Bestandteil des Stundenplans und somit in den Schulalltag integriert. Die Möglichkeit, eine krankengymnastische Behandlung zu
erhalten gilt für alle Jahrgangsstufen. Eine ärztliche Verordnung ist dazu nicht notwendig.
Der Behandlungszeitraum wird entsprechend der Ergebnisse der regelmäßigen Zwischenbefunde von der Therapeutin in Absprache mit dem Klassenlehrer und ggf. den Eltern festgelegt.
In der Regel wird ein Kind ein- bis zweimal wöchentlich eine Schulstunde lang krankengymnastisch betreut.
In der krankengymnastischen Therapie steht die Einzeltherapie im Vordergrund, deren Grundsätze in geeigneten Fällen ebenso auch in kleinen Gruppen (2 - 4 Kinder) angewendet werden.
Ziele der krankengymnastischen Förderung
Psychomotorik
Der Begriff weist auf die enge Verbindung von Psyche und Motorik hin.
Seelische und körperliche Entwicklung stehen in enger Beziehung zueinander. Sehr deutlich ist dieser Zusammenhang bei Kindern zu sehen, wenn sie z.B. „vor Freude hüpfen“ oder „vor Angst
zittern“.
Die Psychomotorik versucht den nachgewiesenen engen Zusammenhang zwischen Wahrnehmung, Kognition, Emotionalität, Bewegung und Sozialisation in ein ganzheitliches Konzept der
Persönlichkeitsentwicklung zu integrieren und strebt damit eine Gleichwertigkeit und gleichzeitig eine Förderung möglichst aller Persönlichkeitsbereiche an.
Da auch das Erlernen der Kulturtechniken über Wahrnehmung und Bewegung geschieht, spielt die Psychomotorik im Anfangsunterricht eine besonders wichtige Rolle.
Methodik
Die Inhalte der Förderstunden werden so gewählt, dass die Kinder in ihrer Beweglichkeit, in ihrer Grob- und Feinmotorik, in ihrer (Selbst-)Wahrnehmung, in der Koordinationsfähigkeit sowie auch im
Gleichgewichtsvermögen gestärkt werden. Auch Konzentrationsfähigkeit, Ausdauer und Entspannung stellen weitere Förderschwerpunkte dar.
Ein wesentliches Prinzip der psychomotorischen Förderung ist das Prinzip der Freiwilligkeit. Die Kinder werden nicht zu bestimmten Bewegungen oder Spielen gezwungen, sie sollen vielmehr aufgrund der
Attraktivität des Angebots eine Eigenaktivität entwickeln.
Es geht also nicht um das Erlernen bestimmter Techniken und bestimmter Bewegungsabläufe. Wichtig ist vielmehr die Vielfältigkeit der Bewegungsformen (klettern, springen, fahren, schwingen,
entspannen), die Anregung von positiven Gruppenkontakten (z. B. gemeinsames Bauen einer Kletterburg), das Ermöglichen von Erfolgserlebnissen – auch von kleinen – durch selbst gesetzte Aufgaben
(z. B. „Ich bin allein bis ganz nach oben balanciert“). Weitere Aufgaben sind die Anregung der Bewegungsphantasie (z. B. Dschungel bauen), das Aufgreifen der Wünsche der Kinder und Förderung der
Eigenaktivität (z.B. „Was kann man auf der Wackelburg alles anstellen?“) usw...
Organisation
Die Psychomotorik ist in die prozessbegleitende Förderdiagnostik der Schulanfangsphase eingebunden und ist zusammen mit dem Schwimmunterricht mit 5 - 7 Wochenstunden fest in den Stundenplan der
diagnostisch – therapeutischen Schulanfangsphase integriert.
Ziele der psychomotorischen Förderung
Heilpädagogisches Schwimmen
Heilpädagogisches Schwimmen bedeutet ein Sich-Bewegen im Wasser. Wichtig ist es, den Kindern das nasse Element in lustbetonter Weise nahe zu bringen. Dazu gehören der freie Umgang und das
Experimentieren mit verschiedenen Spiel- und Lernmaterialien im Wasser.
Nicht zuletzt eröffnet die frühzeitige und vielseitige Vertrautheit mit dem Wasser den Kindern den Weg zu lebenslanger sportlicher Aktivität mit hohem Freizeitwert.
Methodik
Die Umweltsituation Wasser zu bewältigen bedeutet erheblich mehr, als eine Schwimmtechnik zu beherrschen. Das Medium Wasser enthält eine Vielzahl von Bewegungsreizen und bietet einen weit gefächerten
Erfahrungsraum. Bereits das Planschen, Spritzen, Duschen bietet zahlreiche Bewegungs- und Wahrnehmungsreize. Über das Spielen sowie die Auseinandersetzung mit verschiedenen Materialien im Wasser
werden einerseits Besonderheiten des Mediums (Druck, Auftrieb, Dichte, Temperatur) kennen und bewältigen gelernt, andererseits führt es zu wichtigen körperlichen Anpassungsprozessen. Diese Anpassung
und Gewöhnung an die Wassersituation erfolgt gemäß den individuellen Möglichkeiten und Bedürfnissen, Schritt für Schritt und ohne jegliches Drängen von außen, ohne Zwang und Zeitdruck.
Organisation
Heilpädagogisches Schwimmen wird im Rahmen der diagnostisch – therapeutischen Schulanfangsphase begleitend zur Psychomotorik angeboten. Insgesamt haben die Kinder in der Schulanfangsphase 5 - 7
Wochenstunden Psychomotorik bzw. Schwimmen.
Ziele des heilpädagogischen Schwimmens
Logopädie
Voraussetzung für jegliche gesunde intellektuelle Entwicklung des Menschen ist seine Sprachfähigkeit, das heißt, seine Fähigkeit, Erlebtes mit Hilfe seiner Stimme, seines Gehörs, seiner Sprech- und
Sprachorgane und seiner kognitiven Möglichkeiten in Kommunikation zu bringen, in „Sprache“ zu formen. Dazu bedarf es einerseits sämtlicher intakter Sinne sowie Sprech- und Sprachorgane, zum anderen
eines guten Sprachvorbildes in der Vorentwicklung, besonders im familiären Umfeld. Wo eine dieser Bedingungen nicht gegeben oder nur begrenzt vorhanden ist, setzt die Notwendigkeit der logopädischen
Therapie ein.
Methodik
Abklären des Sprach-, Sprech-, Stimm- und Hörbefundes, Auswerten der Befunde und je nach Lautbefund bzw. Diagnose Erstellung gezielter Therapiepläne und Durchführung der Therapie.
Außerschulische Kooperation:
Elterngespräche, Elternführung und ggf. Kontaktaufnahme und Hilfegesuch bei außerschulischen Einrichtungen (z.B. Poliklinik für Stimm- und Spracherkrankungen, Spastikerzentrum und ggf.
niedergelassenen Kollegen (Logopäden), Koordinationshilfe zur zusätzlichen nachmittäglichen logopädischen Therapie).
Organisation
Ziele der logopädischen Therapie
Abbau und Minderung von
Lese - Rechtschreibförderung
In der Schule bilden die Kenntnisse der Schriftsprache die Grundlage für fast alle Schulfächer - nicht nur für das Fach Deutsch. Je höher die Klassenstufe desto wichtiger ist es, dass der Schüler
selbstständig mit schriftlichen Aufgabenstellungen umgehen und Texte erlesen sowie schreiben kann. Entsprechend wirkt sich eine Lese-Rechtschreibschwäche in der Regel negativ auf die
allgemeinen Schulleistungen aus. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, eine Lese-Rechtschreibschwäche möglichst frühzeitig zu erkennen und ihr durch geeignete Fördermaßnahmen
entgegenzuwirken.
Die Lese- Rechtschreibschwäche ist eine Form einer Lernstörung (Teilleistungsschwäche). So vielfältig die Diagnosen und Krankheitsbilder der Schüler der KSSH sind, so vielfältig sind auch die
Ursachen und Ausprägungen einer Lese- Rechtschreibschwäche.
Methodik
Wir arbeiten in Anlehnung an den Kieler Leseaufbau / Kieler Rechtschreibaufbau.
Dabei wird mit lautgetreuem Wortmaterial mit zunächst begrenztem Buchstabenumfang gearbeitet. Der Umfang der verwendeten Buchstaben und Wörter wird im Training allmählich und systematisch erweitert.
Besonderen Wert wird auf „Silbenarbeit“ gelegt (von Anfang an Synthese von Einzellauten zu Silben, Zerlegen von Wörtern in Sprechsilben). Der Lernprozess wird durch ein System von Handzeichen
unterstützt (man kann die flüchtigen Laute so quasi „festhalten“). Parallel dazu werden die Anwendung der Grundregeln der Rechtschreibung geübt und fehlervermeidende Arbeitstechniken trainiert.
Organisation
Die Förderung erfolgt in Absprache mit den Klassenlehrern im Rahmen der regulären Unterrichtsstunden. Der zeitliche Umfang beträgt in der Regel eine Wochenstunde. Gearbeitet wird mit ein bis zwei
Schülern. Größere Gruppen wären nicht mehr effektiv genug.
Um eine Kontinuität des Förderunterrichts z.B. bei einem Wechsel der Lehrkraft zu gewährleisten, orientieren sich alle Förderlehrer an der gleichen Methode.
Ziele der Lese- Rechtschreibförderung
Psychologie an der KSSH
Die Aufgabenbereiche der Psychologin an der KSSH umfassen psychologische Diagnostik und Beratung.
Diagnostik und Beratung
Psychologische Diagnostik im Kindes- und Jugendalter umfasst eine differenzierte Erhebung auf der Ebene des Denkens, der Affekte und des Verhaltens unter Berücksichtigung der körperlichen,
individuellen und psychosozialen Bedingungen.
Diagnostisches Handeln lässt sich als Problemdefinitions-, löse- und Entscheidungsprozess beschreiben. Je nach Fragestellung sind verschiedene Ebenen und Vorgehensweisen zu berücksichtigen. Dabei
kann eine Entwicklungs-, Intelligenz-, Leistungs-, Verhaltens- und Psychodiagnostik und / oder die Diagnostik der psychosozialen Bedingungen im Vordergrund stehen.
Entsprechend der Problemstellung werden das Kind, der Jugendliche, die Lehrer, Erzieher, Eltern, Familie, Therapeuten und Ärzte mit einbezogen.
Psychologische Beratung richtet sich an alle „mit Schule beteiligten Personen“, dazu gehören Schüler, Eltern, Familien, Lehrkräfte, inner- und außerschulische Therapeuten.
Ziele der psychologischen Beratung und Diagnostik
Im schulischen Rahmen dient psychologische Diagnostik überwiegend zur
Feststellung von Über- oder Unterforderung eines Schülers
Erstellung eines individuellen Förderplans für einen Schüler
Feststellung von Teilleistungsstörungen wie Lese-Rechtschreibstörung, Rechenschwäche, u.a.
Erkennung von Auffälligkeiten im Rahmen von Persönlichkeits-, Verhaltensstörungen und emotionalen Störungen
Die Ziele einer psychologischen Beratung hängen von der Fragestellung ab.
Die Inhalte der Beratung umfassen ein breites Spektrum wie Lern- und Leistungsstörungen, familiäre Veränderungen, Konflikte und Krisen im schulischen und familiären Umfeld, Ängste und Unsicherheiten
bezüglich einer psychischen Auffälligkeit, Konflikte zwischen Mitschülern, Schülern und Lehrkräften, Eltern und Lehrkräften, Information über außerschulische Unterstützungs- und Therapieangebote,
Information und Austausch zu Fragen der Suchtprophylaxe.
Dabei kann es um einen Austausch von Informationen gehen (z.B. Was ist eine Psychotherapie?) oder die Vermittlung von weiterführenden Angeboten (Wie finde ich einen passenden Psychotherapeuten? Gibt
es eine Beratungsstelle für das spezielle Problem meines Kindes?), aber auch um das Erkennen eigener Handlungsmuster, -spielräume und das Erarbeiten von individuellen Veränderungsmöglichkeiten.
Methoden der Diagnostik
Je nach Fragestellung und Alter des Kindes / Jugendlichen können im Rahmen der psychologischen Diagnostik verschieden Methoden zur Anwendung kommen:
Möglichkeiten der Psychologie an der KSSH
Eine psychologische Beratung ist freiwillig und vertraulich.
Die Psychologin verfügt über einen eigenen Raum und ist über eine eigene Rufnummer auch telefonisch ansprechbar.
Es kann sich um eine einmalige Beratung / Diagnostik oder ein kontinuierliches Beratungsangebot handeln.
Zusätzliche Angebote der Psychologin an der KSSH:
Das Psychosoziale Gruppentraining ( PSG)
Was bedeutet „PSG“?
„Psycho“: Das Mitbringen der je individuellen Persönlichkeit
„Soziales“: Das Miteinander, der Umgang miteinander
„Gruppen“-: Die Klasse als Gruppe, die Rolle der Einzelnen in der Gruppe
„Training“: Kennen lernen von Gruppenprozessen, der eigenen Rolle in der Gruppe, Ausprobieren von anderen Rollen, Kennen lernen und Übung von kooperationsfördernden Inhalten
Ziele des PSG
sind das Kennen lernen, Verdeutlichen, Üben und Verbessern von
Formen der Kommunikation (Regeln von Kommunikation)
Selbst- und Fremdwahrnehmung
Persönlichen Stärken und Ressourcen
Sozialer und emotionaler Kompetenz
Eigenen Handlungsspielräumen
Kooperation statt Konkurrenz
Umgang mit Konflikten
Thematische Inhalte des PSG
Im Verlauf des PSG werden folgende Themen erarbeitet:
Bei Bedarf und Interesse der Gruppe können die Inhalte um folgende Bereiche ergänzt werden:
Angebot des PSG
Das Angebot „Psychosoziales Gruppentraining“ richtet sich an die Klassenstufen 7 und 8 und erfolgt über einen Zeitraum von 2 Schuljahren in einem vierzehntägigen Turnus.
Das Psychosoziale Gruppentraining wird von einer Psychologin der St. Hildegard Schule in enger Zusammenarbeit mit der Klassenlehrkraft geleitet.
Das PSG ist fester Bestandteil des schulischen Profils der Schule, die Teilnahme aller Schüler ist daher ausdrücklich erwünscht.
Die Schüler erhalten keine Benotung, sondern zum Abschluss eine Teilnahmebescheinigung und einen persönlichen Brief.
Die Eltern werden im Rahmen des ersten Elternabends in Klasse 7 ausführlich über die Inhalte und die Durchführung des PSG informiert.
Es erfolgt eine Evaluation (Auswertung) zu verschiedenen Zeitpunkten des PSG unter Beteiligung der Schüler, der Lehrkraft und der Trainingsleiterin (Einzel- und Gruppenauswertung).
Schulsozialarbeit an der KSSH
Die Veränderungen in Gesellschaft, Lebens- und Arbeitswelt führen dazu, dass an die Schule in immer stärkerem Maße der Anspruch gestellt wird, mehr als eine Institution zur Wissensvermittlung zu
sein.
Kinder und Jugendliche mit gesundheitlichen Einschränkungen stehen unter dem besonderen Druck, sich in einer leistungsorientierten Welt zu behaupten. Sie benötigen eine spezifische Unterstützung und
besondere Hilfestellungen zur Bewältigung ihrer aktuellen und zukünftigen Lebenssituation. Bei den Jugendlichen entstehen angesichts ihrer beruflichen Perspektive oft Zukunftsängste, die
Orientierungslosigkeit und ein mangelndes Selbstwertgefühl zur Folge haben können. Die sozialpädagogische Begleitung in der Phase der Berufsorientierung erhält daher eine besondere Bedeutung.
Wie wird die Schulsozialarbeit durchgeführt?
Die Sozialpädagogin ist Ansprechpartnerin für alle Schüler unserer Schule, wenn sie z.B.
Auch für Eltern, Geschwister, Therapeuten, Lehrkräfte und ehemalige Schüler steht die Sozialpädagogin als Ansprechpartnerin zur Verfügung.
Schulsozialarbeit begleitet und berät die Betroffenen bei Fragen der alltäglichen und auch zukünftigen Lebensbewältigung. Dabei ist die Arbeit in erster Linie entwicklungsorientiert und nicht
ergebnisorientiert. Schwerpunkt ist die Initiierung eines Prozesses und nicht dessen Bewertung und Ergebnis. Schulsozialarbeit hat präventive und intervenierende Aufgaben. Sie trägt dazu bei, einen
Ort zu schaffen, an dem sich Schüler aufgehoben fühlen. Sie bietet Hilfe und Lösungsstrategien zur Überwindung und Verringerung von Konflikten und sozialen Problemen in Schule und
Elternhaus.
Ein wichtiger Schwerpunkt ist die Unterstützung der Schüler in der Phase der Berufsorientierung. Das kann eine Begleitung zur Agentur für Arbeit, eine Hilfe beim Formulieren von Bewerbungsschreiben
oder ein Gespräch sein.
Der Austausch mit den Mitarbeitern der Agentur für Arbeit ermöglicht eine gezielte und individuelle Beratung in Fragen der Berufsfindung.
Folgende Angebote der Schulsozialarbeit gibt es zur Zeit:
Organisation
Für die individuelle Beratung bzw. Begleitung werden vertrauliche Gespräche angeboten.
Daneben ist wesentlicher Bestandteil der Schulsozialarbeit die Kooperation mit den Lehrkräften. Die „Schnittstelle“ der Zuständigkeit ist durch einen regelmäßigen Kontakt und Austausch
gewährleistet.
In Fächern, die sich auf soziale Themen und Berufsorientierung beziehen, findet eine regelmäßige Teilnahme am Unterricht statt, wodurch die Sichtweise der Sozialarbeit als eine zusätzliche ergänzende
Komponente in die behandelten Themen einfließt.
Ziele der Schulsozialarbeit
Suchtprophylaxe an der KSSH
Was bedeutet Suchtprophylaxe?
Suchtprophylaxe im schulischen Rahmen bedeutet grundsätzlich gute pädagogische Arbeit zu leisten. Das bedeutet, dass neben der Wissensvermittlung für die Schüler Raum und Gelegenheit geschaffen wird
Gefühle auszudrücken, Ängste zu formulieren und mit Konflikten umzugehen. Kinder sollten in ihrer gesamten Persönlichkeit wahrgenommen werden und in ihrer Lebensbewältigung gestärkt und gefördert
werden.
Je stabiler eine Persönlichkeit ist, je besser die zwischenmenschlichen Beziehungen und Konfliktstrategien und je mehr Wertvorstellungen nicht nur auf materiellen Konsum gerichtet sind, desto
geringer ist die Gefahr, in eine Abhängigkeit zu geraten.
Ziele der Suchtprophylaxe
Suchtprävention bedeutet
Suchtprophylaxe muss schon in der Grundschule beginnen, „denn wer das erste Knopfloch verpasst, kommt mit dem Zuknöpfen nicht zurecht“. (GOETHE)
Was sind „Kontaktpersonen für Suchtprophylaxe“?
Grundsätzlich ist es Aufgabe aller schulischen Mitarbeiter im Bereich Suchtprophylaxe tätig zu sein.
Darüber hinaus gibt es für die Grundschule und für die Oberschule je eine Kontaktperson für Suchtprophylaxe, die sich in besonderem Maße den Problemen der Suchtprophylaxe widmet.
Diesen „Kontaktpersonen für Suchtprophylaxe“ obliegen folgende Aufgaben:
Ansprechpartner mit je eigenem Raum und Telefon sind die Schulpsychologin und die Schulsozialarbeiterin.
Durchführung des Schulbetriebs / Schulorganisation
Die Katholische Schule St. Hildegard ist einzügig.
Es wird eine Klassenfrequenz von 10-12 Schülern angestrebt.
Unterrichtet wird von Montag bis Freitag.
Das Angebot differenzierter sonderpädagogischer Maßnahmen umfasst folgende Ausstattung:
Personelle Ausstattung
Sonderschullehrer
Lehrer
an der Schule tätiger Psychologe
Sozialpädagoge
Physiotherapeuten
Logopäde
pädagogische Unterrichtshilfen
Unterrichtshilfen
Mitarbeiter für die Betreuung behinderter Schüler
Schulhelfer
Bauliche Ausstattung
Physiotherapieraum
Therapie- und Beobachtungsraum
Schwimmbad (eingeschränkt nutzbar)
Wassergarten
Sporthalle
Sportplatz mit Spielgeräten
Schulhof mit Spielgeräten
Aula mit Bühne
Großküche
Werkstatt
PC-Raum mit Internetanschluss
Berufsvorbereitungsraum mit Internetanschluss
Mehrzweckraum für Naturwissenschaften
Musikraum
Fahrstuhl
Rollstuhlgerechte Toiletten
Zur Verfügung stehen weiterhin zwei schuleigene Kleinbusse